Unsere Haltung ist auf atemwegserkrankte Pferde ausgelegt da meine Chayenne an Asthma leidet. Nachdem meine Stute sich hier gut erholt hat und symptomfrei ist möchte ich dies auch anderen Pferden bieten und Ihnen und Ihren Besitzern helfen. Selbstverständlich können auch nicht erkrankte Pferde bei uns prima leben.
Unser Stall liegt 12 KM von der Nordsee entfernt. Je nach Windrichtung kann man das Meer aber selbst bei uns noch riechen. Ich habe mich dazu belesen und im Gegensatz zur Ostsee trägt sich das Nordseeklima um einiges weiter ins Land. So soll die Salzkonzentration bei uns noch bei etwa 2 - 2,5 % liegen. Den meisten Pferden läuft die Nase bereits am Anreisetag oder kurz danach.
Doch egal ob direktes Reizklima hinterm Deich oder etwas weiter drinnen: ohne staubarme Haltung funktioniert es nicht!
Wir sind ganz klar dafür Pferde nicht alleine zu halten. Meist stehen die Pferde bei uns in kleinen Gruppen zusammen. Manchmal sind die Bedürfnisse aber so speziell oder die Aufenthaltsdauer so kurz, dass eine Vergesellschaftung keinen Sinn macht oder schlicht nicht möglich ist. In diesem Falle bieten wir auch Einzelhaltung gegen Aufpreis an. Sichtkontakt oder sogar Schnupperkontakt ist dabei stets gewährleistet.
Wir füttern 24/7 eine relativ trockene hochwertige Heulage, welche gut vertragen wird. Wir achten hier auf einen relativ späten ersten Schnitt, welcher für Pferde optimal ist. In den Offenställen erfolgt die Fütterung mittels Sicherheitsfresspanels. Auf den Paddocks erhalten die Pferde ihre Heulage bis zu 5 x täglich in Kunststoffpalettenboxen. Diese sind desinfizierbar und bieten somit ein hohes Maß an Hyiene. Auf den Paddocks ist auch eine rationierte Fütterung möglich.
Kraftfutter füttern wir in der Regel 1x täglich, bei Bedarf auch 2 x täglich. Weitere Fütterungen/ Medikamentengaben sind gegen Aufpreis möglich.
Wir bieten 2 Offenställe und 3 Boxen und haben somit für maximal 10 Pferde Platz.
Der große Offenstall ist für bis zu 6 Pferde geeignet. Hier wohnen meine Stuten und ein Kurpferd, welches seinen Lebensabend bei uns verbringen darf.
Der kleinere Offenstall ist für 2 bis 3 Pferde optimal.
Weiter gibt es zwei große Holzboxen und 1 vergitterte Box, welche wir jedoch in der Regel nur als Notbox verwenden.
In allen Bereichen streuen wir mit Strohpellets ein, welche äußerst staubarm sind.
Die Offenstallpferde haben freien Zugang zu ihren Paddocks und entscheiden selbst wann sie drinnen oder draußen sein möchten.
Aber auch die Boxenpferde genießen bei uns ein Maximum an frischer Luft. Wir stellen früh um 6 raus und holen frühestens um 18 Uhr oder kurz vorm Dunkelwerden rein. Bei gutem Wetter und trockenen Böden verbringen auch die Boxenpferde die Nächte auf ihren Paddocks.
Unsere Paddocks sind befestigt und selbst bei starkem Regen stehen die Pferde max mit den Hufen im aufgeweichten Sand, niemals aber gar bis zur Fessel oder schlimmer im Matsch.
Unsere Koppelsaison beginnt meist erst gegen Ende Mai und dauert je nach Witterung und Zustand der Koppeln bis Oktober/ November.
Wir weiden alle Pferde zunächst in 5 Minuten Schritten an der Hand an und steigern vorsichtig. Es dauert ungefähr 6 Wochen bis wir bei einer 24/7 Weide angekommen sind. Wenn das Wetter im Herbst uns nicht dazwischen grätscht stellen wir die Pferde auch hier schrittweise wieder über 4 Wochen auf die Heulagefütterung um.
Die Stallungen und Paddocks werden mindestens 3 x täglich abgeäppelt, Wasser kontrolliert und Tränken und Bütten alle paar Tage gereinigt.
Sobald die Pferde auf der Koppel sind beginnen wir mit dem Ausräumen des Stalls. Jedes Jahr wird dieser einmal durchgekärchert, gekalkte Wände werden neu gestrichen. Sofern es wettertechnisch möglich ist machen wir dies auch z.B. bei Pferdewechsel in einer Box.
Wir haben eine eigene Solebox im Stall. Aus eigener Erfahrung kann ich mit Überzeugung sagen, dass sich hier der Schleim am besten löst. Dies liegt zum einen am großen Nebelvolumen und zum anderen daran, dass die Pferde hier frei atmen können ohne Widerstand durch eine Maske. Außerdem dauert die Inhalation in der Solebox mit ca. 45 Minuten länger als mit einem Inhalator.
Ich ziehe die Solebox stets einem Inhalator vor, lediglich die Vernebelung von Medikamenten ist in der Solebox nicht möglich bzw. wirtschaftlich. In diesen Fällen macht der Inhalator weiterhin Sinn.
Die Solebox ist nicht nur für atemwegserkrankte Pferde. Auch Pferde mit Hauterkrankungen können von der salzhaltigen Luft profitieren.
Für das Training der Pferde steht uns ein Wattsandähnlicher Platz mit den Maßen 20x40 sowie ein großes Round Pen mit 3 Ecken zur Verfügung. Im Winter dienen uns diese Flächen als Paddocks für die Boxenpferde.
Außerdem haben wir das Glück eine kleine Reithalle mit den Maßen 20x20 zu haben. Bei den oft rauhen Wetterlagen gerade im Winter ein echter Segen. Die Halle ist hoch und schön hell und hat einen Wattsandboden.
Jedes Pferd ist anders und so versuchen wir für jedes Pferd die optimale Haltung zu schaffen. Sofern es uns möglich ist versuchen wir stets auch kurzfristig Änderungen umzusetzen, damit es dem jeweiligen Pferd bei uns wirklich richtig gut geht. Wir schreiben Individualität groß!